Klimafolgeanpassung

Evolving Regions – Projekt zur Klimafolgenanpassung im Kreis Wesel und sieben weiteren Regionen

„Evolving Regions“ ist ein Projekt zur regionalen Klimafolgenanpassung, welches von der Technischen Universität Dortmund (Sozialforschungsstelle sowie Institut für Raumplanung) und dem Deutschen Instituts für Urbanistik gGmbH (Difu) durchgeführt wird. Unterstützt wird das Vorhaben durch das EU-LIFE-Programm, das Umweltministerium NRW (MULNV) sowie weitere Partnerinstitutionen. Im Projekt werden der Kreis Wesel und sieben weitere Regionen in NRW und den Niederlanden betrachtet.

Thematisiert wird die Anpassung an die zu erwartenden Klimafolgen in den Regionen. Ziel ist die Erarbeitung von konkreten regionalen Handlungs- und Umsetzungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Hierzu sollen unter anderem so genannte Klimawirkungsanalysen für jede Region durchgeführt werden. Interessierte Akteure vor Ort sind herzlich eingeladen, sich inhaltlich-visionär im Rahmen der Workshop-Reihe zu beteiligen.

Evolving Regions hat in der Region Wesel (entspricht geografisch dem Kreisgebiet Wesel) im November 2019 unter Beteiligung des Kreis-Klimabündnisses begonnen. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt. Im Kreis Wesel stehen die Handlungsfelder „Landwirtschaft“, „Infrastruktur“ und „Gesunde Lebensverhältnisse“ im Mittelpunkt.

Gründachkataster

Gründachpotenzialkataster für die Stadt Voerde und die Metropole Ruhr

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat in Kooperation mit der Emschergenossenschaft ein regionales Gründachkataster für die Metropole Ruhr erstellen lassen. Mit dem Online-Tool können Sie schnell und unkompliziert ermitteln, welche Dächer für eine Dachbegrünung in Frage kommen. Über eine Detailanalyse können zudem die eingesparte Abwassermenge, die CO2-Absorption und der gehaltene Feinstaub pro Jahr geschätzt werden. Da das Gründachkataster auf einem automatisierten Verfahren basiert, ersetzt es keine Detailberatung durch Fachpersonal. Es liefert aber sehr wohl einen ersten Hinweis darüber, ob die Dachfläche einer Immobilie tendenziell für die Begrünung geeignet ist (ohne Gewähr).

Eine Analyse des RVR zeigt, dass über 800.000 Gebäude der Region potenziell zur Begrünung geeignet sind. Damit kann fast jedes zweite Dach in der Metropole Ruhr vorbehaltlich der Statikprüfung begrünt werden und somit einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.

Begrünte Dächer nicht nur optisch ein Hingucker:
Ein grünes Hausdach schafft eine Vielzahl positiver Effekte für Gebäude, Mensch und Umwelt. So schützt der Begrünungsaufbau die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen und kann somit die Lebensdauer der Abdichtung verdoppeln. Die Begrünung wirkt gleichzeitig als Dämmung im Winter und Hitzeschutz im Sommer. Begrünte Dächer bilden darüber hinaus wichtige Ersatzlebensräume und Trittsteinbiotope für Tiere und Pflanzen.

Durch die Vegetation können große Mengen an Kohlendioxid und Staub reduziert werden. Würden alle geeigneten Dächer in der Metropole Ruhr – sowohl alle Flachdächer als auch leicht geneigten Dächer bis 30 Grad – begrünt werden, so könnten fast 25.000 t CO2 und Staub pro Jahr gebunden werden. Je nach Bepflanzung können bis zu 80 % des Jahresniederschlags zurückgehalten werden und stehen zur Verdunstung und damit Kühlung der im Sommer aufgeheizten Städte zur Verfügung.

Hitzeschutz

Der Klimawandel ist immer häufiger direkt oder indirekt spürbar und wird an manchen Tagen gar zur körperlichen Belastung: Während sommerlicher Hitze sind Anpassungsmaßnahmen im individuellen Verhalten erforderlich – beispielsweise auf den Gebieten der Gesundheitsvorsorge und im baulichen Hitzeschutz. Der „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamtes (UBA) dient Bürgerinnen und Bürgern in Zeiten zunehmender Extremwetterlagen und Hitzeperioden als Ratgeber für die Hosentasche. Interessierte können sich über Möglichkeiten informieren, wie sie hitzebedingte Belastungen abmildern oder vermeiden können.

Besonders betroffene Bevölkerungsgruppen, wie ältere Menschen, müssen ganz besonders über das Verhalten während Hitzeperioden aufgeklärt werden. Themen sind zum Beispiel das Trinkverhalten, richtiges Lüften sowie der Zeitpunkt des Aufenthalts im Freien und die Achtsamkeit gegenüber Mitmenschen. Aus diesem Grund verteilt das Klimaschutzmanagement der Stadt Voerde zum Beispiel im Juli 2020 unter anderem die Broschüre an Senioreneinrichtungen und Apotheken im Stadtgebiet.

Der „Hitzeknigge ist natürlich auch online verfügbar und kann über die UBA-Internetseite „Aktion Schattenspender“ heruntergeladen werden.

Näheres zu den Angeboten der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW für Voerder Bürgerinnen und Bürger, welche in Sachen energetische Gebäudesanierung, Dämmung und so weiter berät, gibt es auf der Seite der Energieberatung.

Hitzeangepasstes Verhalten (Beispiele)

  • Passen Sie Ihren Tagesablauf an die Temperaturen an: Anstrengungen vermeiden, Termine zum Beispiel in die Früh verlegen.
  • Ihr Körper dankt es Ihnen, wenn Sie sommerliche Kleidung tragen (zum Beispiel helle, luftige Oberteile). So erhitzt er nicht so schnell.
  • Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung: Suchen Sie Schattenplätze, tragen Sie Kopfbedeckungen und nutzen Sie Sonnenschutz (erneuern Sie diesen in regelmäßigen Abständen!).
  • Lüften Sie nachts oder morgens (optimal: Querlüftung). Dunkeln Sie Ihr Zuhause tagsüber so gut es geht ab, um unnötiges Aufheizen zu vermeiden.
  • Trinken, trinken, trinken: regelmäßig, ausreichend und anti-alkoholisch. An heißen Tagen ist es wichtiger denn je, dass Sie sich mit Flüssigkeit versorgen!
  • Tipp: Probieren Sie doch Mal einen ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee oder „Infused Water“ (Stilles Wasser mit frischen Beeren, Minze oder Gurke). Trinken Sie Ihre Getränke kühl, aber nicht zu (eis-)kalt!
  • Auch beim Essen ist Vorsicht geboten: Bevorzugen Sie leichte Gerichte, um zusätzliche Anstrengungen zu vermeiden.
  • Informieren Sie sich auch an anderer Stelle über Ihren individuellen sommerlichen Hitzeschutz, zum Beispiel über die untenstehenden Internetseiten oder bei Ihrem Hausarzt.