Paten- und Partnerstädte

Die ehemalige deutsche Gemeinde Krickerhau in der Slowakei und die englische Stadt Alnwick in Northumberland haben besonders enge Beziehungen zu Voerde, die eine ist Patenstadt, die andere Partnerstadt.

Partnerstadt Alnwick

Durch Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen den Stadtoberhäuptern beider Gemeinden am 29. August 1979 wurde die lange dauernde Freundschaft auch offiziell besiegelt.

Ursprünglich hatte der damalige Kreis Dinslaken die Verbindung aufgenommen. Von 1953 bis 1961 gab es einen regelmäßigen Schüleraustausch zwischen Schülern des Landkreises Dinslaken und Alnwick. Im Jahre 1969 kam zum ersten Mal ein Austausch zwischen Jugendlichen aus der Gemeinde Voerde und Alnwick zustande. Seitdem wurde die Verbindung immer enger.

Sie blieb auch nicht auf Jugendliche beschränkt, und immer häufiger fahren Voerder Gruppen nach Alnwick oder können englische Gäste in Voerde begrüßt werden. Selbst beim Voerder Karnevalszug ist Alnwick dabei.

Patenstadt Krickerhau

Mit dem großen Flüchtlingsstrom nach dem 2. Weltkrieg kam eine größere Gruppe aus der slowakischen Gemeinde Krickerhau nach Voerde. Die Menschen fanden Unterkunft im Lager Buschmannshof und die Männer größtenteils Arbeit in ihrem früheren Beruf als Bergmann auf dem Schacht Walsum.

Die ersten Krickerhauer, die sich in Voerde niederließen, zogen weitere nach und bald gab es in Voerde so etwas wie eine Krickerhauer-Kolonie. Einheimische und Neubürger harmonierten und im Zusammenleben gab es nie Trennendes. Voerde wurde für die Menschen aus dem Osten keine vorübergehende Aufenthaltsstation, sondern eine neue Heimatgemeinde und "Krickerhau" wurde ein Begriff für Voerde.

Die Menschen, die neu gekommen waren, hatten vieles gemeinsam mit den Bewohnern aus Voerde. Sie waren strebsam und fleißig. Viele bemühten sich schon früh um Bauland und siedelten sich an. Bei aller Integration mit der heimischen Bevölkerung pflegten sie aber auch weiterhin das Brauchtum ihrer Heimat. Trachtenfest, Weinlesefeste und Landsmannschaftsfeste fanden regelmäßig statt. Durch Ratsbeschluss vom 17. September 1957 übernahm Voerde die Patenschaft über die Gemeinde Krickerhau. Damit war Voerde die erste Gemeinde in der Bundesrepublik, die für eine ehemals deutsche Gemeinde im Hauerland eine Patenschaft übernahm.

1960 wurden am Voerder Ehrenmal am Rathaus zwei Marmortafeln mit den Namen der Gefallenen aus Krickerhau enthüllt. Seit 1967 gibt es die "Krickerhauer Heimatstube", die zunächst im Haus Voerde und von 1975 bis 2014 in einem größeren Klassenraum der Pestalozzischule Voerde untergebracht war. Nach langwieriger Suche konnte die "Krickerhauer Heimatstube" in 2021 in Räumlichkeiten des "Alten Rathauses" an der Frankfurter Straße untergebracht werden. Ein umfangreiches Heimatbuch über Krickerhau wurde mit Unterstützung der Stadt gedruckt. Es war ein Glücksfall für beide, einmal für die Stadt Voerde, dass sie so fleißige und zuverlässige Menschen aufnehmen konnte, aber auch für die Neubürger aus Krickerhau, dass sie in Voerde auf eine Stadt trafen, die bereit war, sie vorbehaltlos aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu einer derartigen Entfaltung zu geben.