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Maria Theresia Czapka (Vita)

Als Tochter des Lederfabrikanten Hans Berger und seiner Ehefrau Luise wurde Maria Theresia am 27.03.1924 in Köln geboren.

Die Kindheit verlebte sie mit ihren zwei Schwestern  in den Niederlanden, dort betrieb der Vater eine kleine Lederwarenfabrik.

1936 kehrte die Familie nach Köln zurück.

Nach dem Besuch einer Handelschule von 1941 bis 1943 fand sie eine Anstellung bei dem Metallwerk J.G. Schwitzke  in Düsseldorf. Allerdings musste sie wie fast alle jungen Frauen dieser Zeit, ein Pflichtjahr auf dem Lande absolvieren.

1945 lernte Maria Therese auf dem Gut Bruckhaus  Karl Czapka einen gebürtigen Sudetendeutschen kennen. Karl Czapka war Lehrer und etwa 30 Jahre älter als Maria Therese.

Seine erste Anstellung als Lehrer bekam Karl 1946 an eine Schule in Niel im Kreis Kleve.

Da die Existenz einer Familie gesichert erschien, heirateten die beiden Anfang 1947.

Nacheinander wurden die drei Töchter Eva-Maria, Barbara und Franziska geboren.

In 1953 siedelte die Familie nach Möllen um. Hier war Karl Czapka zunächst als Hauptlehrer später als Rektor der Barbara-Schule tätig. Die wirtschaftliche Lage der Familie verbesserte sich, so dass 1960 das eigene Haus in der Bachstrasse in Voerde bezogen werden konnte.

In dieser Zeit begann Maria Theresia sich politisch und ehrenamtlich zu engagieren. Sie wurde Mitglied der SPD und setzte sich für die Errichtung einer Bibliothek in der alten Schule auf der Steinstraße ein. Dort gab es einen privaten Buchbestand des ehemaligen Lehrerehepaares Breymann. Diese Bücherei baute Maria Theresia in der Zeit von 1956 bis 1990 in ehrenamtlichen Tätigkeit zu einer ansehnlichen Bibliothek aus. Dazu gehörten ab 1971 auch die neuen größere Räume in der Realschule in Voerde (Schulzentrum Süd). Im November 1984 setzte ein Brand die Bücherei für einige Zeit außer Betrieb. Eröffnet wurde sie dann wieder im März 1985.

Im SPD Ortsverein übernahm  sie unter anderem  die Aufgabe der Kassiererin. Zu dieser Zeit  wurden die Mitgliedsbeiträge noch persönlich von der Kassiererin bei den Mitgliedern erhoben. Bei dieser Tätigkeit nahm sie ihre Töchter immer mit. Die Töchter Barbara und Franziska berichten von einer wahren Fahrradphobie. Die Mutter war ständig mit dem Fahrrad unterwegs und transportierte ihre Töchter auf demselben mit.

Bei den Kommunalwahlen im Jahr 1966 wurde Maria Theresia Czapka für die SPD  in den Gemeinderat Voerde gewählt.  Ab dem 15.12.1966 bis zum 17.10.1989  war Maria Theresia Mitglied des Stadtrats. Sie war Mitglied  in etlichen Ausschüssen (unter anderem Liegenschaft, Rechnungsprüfung, Soziales, Schule, Kultur)  ihr Hauptschwerpunkt lag aber immer bei der Kultur.

Inzwischen gab es Zweigstellen der Bibliothek in Friedrichsfeld, Spellen und Möllen. Ab Juni 1985 gab es auch hauptberufliche Personalbesetzungen. Die Stadtbibliothek mit allen Zweigstellen wurde von Maria Theresia bis September 1990 ehrenamtlich geleitet.

Ab 1976 war Maria Theresia auch Mitglied im Beirat des VHS Zweckverband

Maria Theresia war natürlich als geborene Kölnerin kein Kind von Traurigkeit.

1969 machte  sie gemeinsam mit etlichen Frauen als erste Möhne das Rathaus in Voerde unsicher. Seitdem ist das erstürmen des Rathauses in Voerde durch die Möhnen an Weiberfastnacht Tradition.

Auch die Möglichkeit mit Ditz Seuken als Schützenkönig, Schützenkönigin zu werden, ließ sie sich im Sommer 1975 nicht entgehen.

Ihr großer Tag aber kam am 19.09.1991.  An diesem Tag wurde Maria Theresia Czapka das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Ihr großes ehrenamtlichen Engagement, insbesondere aber ihre Verdienste um die Errichtung der Bibliothek in Voerde  wurden auf diese besondere Weise anerkannt.

Die Politikerin und Frohnatur Maria Theresia Czapka verstarb am 04.04.1994 in Voerde.

Verfasserin: Karin Wietheger

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